Bösiger Willy, Architekt

Willy Bösiger war der Sohn des Jakob Bösiger-Sägesser (1879-1942). Der im Untersteckholz geborene Jakob hatte nach seinen Lehr- und Wanderjahren 1895 in der Langenthaler Farb eine mit Wasserkraft der Langete betriebene mechanische Schreinerei gegründet. Jakobs Frau Hermine, die Tochter des Spenglermeisters Sägesser, gebar ihm die beiden Söhne Max (1897) und Willy (1904). Max wurde Schreinermeister und baute das elterliche Geschäft aus, Willy liess sich bei Hektor Egger zum Bauzeichner ausbilden und wurde später Architekt.

Ende der 20-er Jahre arbeitete Willy Bösiger im Atelier von Le Corbusier in Paris. Als Vater Jakob 1929 einen Neubau plante, entwarf Willy, der sich seit seiner Pariser Zeit mit oe schrieb, ein Geschäftshaus im Stile Le Corbusiers, mit Werkstatt, Büro, Verkaufsraum und Wohnung (Gebäude an der Mittelstrasse). Willy Bösiger wirkte später in Zürich, wo er in Künstlerkreisen verkehrte. Immigrierte Intellektuelle, Literaten und Architekten gehörten mit ihm zu einem Freundeskreis, welcher sich im Café Select traf. Dieses war von Willy Bösiger umgebaut worden.

Der Langenthaler Architekt erhielt für die Herausgabe des Werkes von Le Corbusier die Ehrendoktorwürde der ETH Zürich. Willy Bösiger starb 1990 in Zürich.


Dieser Text wurde vom ehemaligen Langenthaler Stadtchronisten Simon Kuert zusammengestellt.