In Langenthal wird die Gründung des staatlichen Lehrerinnen- und Lehrerseminars beschlossen
Am 21. Mai 1961 reichte der Langenthaler Lehrer und Grossrat Max Bühler in der Staatskanzlei ein Postulat ein, welches die Errichtung eines Lehrerseminars im Oberaargau forderte. Die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Konstellation der Sechzigerjahre war für die Initiative günstig. Bereits am 4. März 1962 genehmigte das Langenthaler Stimmvolk die Planung eines Seminars und Gymnasiums und am 2. Februar 1964 ergab eine kantonale Abstimmung das erfreuliche Resultat, dass in Langenthal ein Seminar gebaut werden kann. Gleichzeitig beschloss das Langenthaler Stimmvolk den Neubau eines Gymnasiums und den Erschliessungsplan für die Mittelschulgebäude im Hard.
Bereits im Frühjahr 1962 wurde in Baracken im Kreuzfeld, der provisorische Seminarbetrieb aufgenommen. Wilhelm Liechti, Zeichnungslehrer am Seminar Hofwil amtete als Vorsteher. 1963 wurde er durch den ersten Direktor, Dr. Franz Schorer, abgelöst. Dieser machte sich daran, das zweireihige Seminar aufzubauen. Mit der 5. Promotion begann im Frühjahr 1966 schliesslich der Schulbetrieb im Hard. Aus der Gründungszeit des Seminars sind viele weitsichtige Aussagen erhalten geblieben, die 1964 den kantonalen Baubeschluss kommentierten. So war im Langenthaler Tagblatt zu lesen:
„Wenn uns schon das Wachstum unserer Ortschaft zwingt, viel Geld für materielle Dinge auszulegen, so dürfen wir wohl von Zeit zu Zeit auch Erkleckliches für erzieherische und ideelle Dinge verwenden. Langenthal war bisher bekannt als ein Zentrum des Handels, des Gewerbes und der Industrie. Es ist sicher keine Vermessenheit, wenn wir danach trachten, auch ein gewisses Zentrum unserer Gegend für die Kultur zu werden.“
Weiterführende Literatur
40 Jahre seminar langenthal. Gedenkschrift, 2002
Dieser Text wurde von Langenthals ehemaligem Stadtchronisten Simon Kuert verfasst.
Bild:
Seminar und Gymnasium mit Spez.Trakt