Geiser Carl Friedrich, Mathematiker

Carl Friedrich Geiser war ein berühmter Schweizer Mathematiker, welcher an der ETH in Zürich als Professor wirkte. Geiser befasste sich vor allem mit algebraischer Geometrie und erfand die sogenannte „Geisersche Minimalfläche“.

Carl Friedrich Geiser wurde am 26. Februar 1843 in Langenthal geboren. Er war der Sohn des ansässigen Metzgers Friedrich Geiser (1816-1857) und der Elisabeth Begert von Ersigen (Gemeinde Kirchberg). Dieser Friedrich Geiser ist nicht zu verwechseln mit dem Grossrat und Oberst, Kreuzwirt Friedrich Geiser-Rüegger. Geiser wuchs zusammen mit zwei jüngern Brüdern (Johann Friedrich, 1839, Theodor, 1840 und Jakob 1841) in Langenthal auf und besuchte hier die Sekundarschule. Angeregt durch seinen Grossonkel Jakob Steiner begann er sich mit Mathematik zu befassen und studierte zunächst vier Semester (1859-1861) am Polytechnikum in Zürich, anschliessend vier weitere Semester in Berlin. Geiser, der aus bescheidenen Verhältnissen stammte, musste bald für sein Studium selber aufkommen und erteilte in Berlin Privatunterricht. 1863 kehrte Geiser nach Zürich zurück und vertrat dort den Lehrstuhl für darstellende Geometrie, nachdem der Inhaber des Lehrstuhls Wolfgang von Deschwanden früh verstorben war. 1866 promovierte Geiser in Bern. Habilitiert hatte er sich bereits 1863 in Zürich und war dort bis 1873 Privatdozent für reine und angewandte Mathematik. Im Jahr seiner Wahl zum Ordinarius, 1873, verheiratete sich Geiser mit Emma Gessner, der Tochter des Kassiers einer Domänenverwaltung. Von 1873-1913 war Geiser Ordinarius für höhere Mathematik und synthetische Geometrie und von 1891 bis 1895 Direktor des Polytechnikums Zürich. Geiser wurde nicht nur durch seine Forschungsresultate im Bereich der algebraischen Geometrie bekannt. Er beteiligte sich um die Jahrhundertwende auch stark an der Entwicklung des schweizerischen Bildungssystems. Dabei halfen ihm die zahlreichen Beziehungen zu bedeutenden Mathematikern und Politikern in der Schweiz und in Europa. Geiser war der erste Präsident der eidgenössischen Maturitätskommission und präsidierte 1898-1904 die Schweizerische naturforschende Gesellschaft.

Am Polytechnikum fand 1897 der erste internationale Mathematikerkongress statt.
Während seiner Tätigkeit als Professor veröffentlichte Geiser zahlreiche Werke im Bereich der algebraischen Geometrie.


Quelle:
Kirchenrödel Langenthal, Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz
Internet: http://www-history.mcs.st-andrews.ac.uk/Biographies/Geiser.html


Dieser Text wurde vom ehemaligen Langenthaler Stadtchronisten Simon Kuert zusammengestellt. 


Bild:
Carl Friedrich Geiser, 1843-1934

Bild von Carl Friedrich Geiser