Der Richtplan Energie stimmt die räumliche Entwicklung und die Energienutzung (Wärme und Strom) aufeinander ab. Dadurch lassen sich vorhandene, lokale Energiequellen optimal nutzen und langfristig sichern. Der Richtplan Energie zeigt auf, wo welche erneuerbaren Energien nutzbar sind und genutzt werden sollen. Er ist ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsorientierten kommunalen Energiepolitik und -planung.

Energiepolitische Ziele für Langenthal

Mit dem Richtplan Energie setzt sich die Stadt Langenthal bis in das Jahr 2035 drei Hauptziele, welche zeitgleich wichtige Pfeiler auf dem Weg zum auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene verankerten CO₂ Netto-Null-Ziel markieren:

• Reduktion des Wärmebedarfs des gesamten Gebäudeparks in Langenthal um 20 Prozent
• Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie für Raumwärme von heute 5 Prozent auf 70 Prozent
• Deckung des Stromverbrauchs zu 80 Prozent durch erneuerbare Energien und zu 40 Prozent durch lokal produzierten Strom

Um diese Ziele zu erreichen, wurden 30 Massnahmen ausgearbeitet. Nebst einer ersten Definition, wo Wärmeverbünde entstehen sollen, decken die Massnahmen unterschiedliche Energieträger wie Solarenergie, Grundwasser und Erdwärme ab. Weitere flankierende Massnahmen befassen sich unter anderem mit der energetischen Sanierung der städtischen Liegenschaften, dem regionalen Holzpotenzial sowie der Erfolgskontrolle.

Richtplankarte als wichtiges Instrument

Nebst den einzelnen Massnahmenblättern ist die Richtplankarte ein wichtiges Instrument: Die Karte zeigt auf, wo welche Energiequellen prioritär genutzt werden und wo Wärmeverbünde entstehen sollen. Erdgas hingegen soll, trotz dem bestehenden, aber mittel- bis langfristig sanierungsbedürftigen Gasnetz, in Langenthal im Jahr 2035 kein prioritär genutzter Energieträger mehr sein. Da die Wärmeverbünde grossmehrheitlich durch die IB Langenthal AG realisiert werden, ist diese eine wichtige Partnerin für die Umsetzung des Richtplans Energie.