Mumenthaler Johann David, Ammann
Geboren am 26.4.1772 in Langenthal, gestorben am 16.10.1838 in Langenthal, reformiert, von Langenthal. Sohn des Hans Jakob und der Maria Elisabeth Bär. 1802 verheiratete sich Johann David mit Anna Maria Geiser. Hans Jakob, der Vater war durch seine wissenschaftlichen Studien stark absorbiert und liess den Sohn vom ledigen Zollverwalter Johann Jakob (1733-1820) erziehen. Nach einem Welschlandaufenthalt und Auslandreisen kehrte er nach Langenthal zurück, wo er als rechte Hand von Johann Jakob und als selbstständiger Handelsunternehmer arbeitete. Er widmete sich im Selbststudium der Literatur, Musik und Geschichte, betrieb eine private Leihbibliothek mit über 2'000 Titeln und initiierte eine Lesegesellschaft. Während eines Kuraufenthalts in Baden machte er die Bekanntschaft mit Johann Kaspar Pfenninger. 1794 geriet Johann David in den Verdacht, das revolutionäre Stäfner Memorial verbreitet zu haben. In Langenthal wirkte er 1798 als Sekretär der provisorischen Munizipalität. Ab 1808 führte er einen Briefwechsel mit Jean Paul, dessen Werk er bewunderte. Johann David korrespondierte auch mit Johann Heinrich Pestalozzi und war bestrebt, dass dessen pädagogische Ideen auch in Langenthal umgesetzt werden. 1810-17 war er Gemeindeammann, 1817-31 Gerichtsstatthalter. Mumenthaler erbte vom Vater Hans Jacob die Liegenschaft Marktgasse 24 (Emil Geiser, Spezereihandlung, später Bijouterie Baumann, heute Bäckerei und Konditorei Suter.
Werke
Das rote Buch, 1817
Archive
StABE, Gedichte und Essays
Weiterführende Literatur
- M. Jufer, «Jean Pauls Briefwechsel mit Ammann Johann David M. 1808-1814», in Langenthaler Heimatblatt 1982, S. 92-119
- A. Kuert, Ein Dorf übt sich in Demokratie, 1997
- Martha Meyer-Salzmann: "Langenthaler Handwerksärzte und Apotheker im 18. Jahrhundert", Langenthaler Heimatblätter 1984
Dieser Text wurde vom ehemaligen Langenthaler Stadtchronisten Simon Kuert zusammengestellt.