Eröffnung des Museums in Langenthal
Nachdem 1974 die im alten Amtshaus beherbergte Volksbibliothek einen neuen Standort gefunden hatte, stand dieses plötzlich leer. Noch gehörte es der Kantonalbank, welche lange Zeit ihre Schalter auch in dem Gebäude hatte. Eine Motion von Samuel Herrmann forderte die Stadt auf, dieses wieder zu übernehmen und im alten Amtshaus ein Museum einzurichten. 1980 stimmte das Volk einem entsprechenden Kredit mit 1616 Ja zu 554 Nein für den Rückkauf und die Restaurierung des architektonisch und historisch wertvollen Gebäudes zu. Ein Stiftungsrat unter dem Präsidium des späteren Ehrenbürgers Dr. Max Jufer verantwortete den Betrieb des Museums und beauftragte den Gastkurator Beat Gugger, dieses vor allem mit den Beständen der alten Heimatstube einzurichten. Im Vordergrund stand die Präsentation der Ortsgeschichte, die Bedeutung der Textilindustrie für den Ort und die Darstellung der bedeutenden Apotheker- und Ärztepersönlichkeiten, die Langenthal während Jahrhunderten prägten.
Am 11. Mai 1984 konnte das Museum mit einer grossen Feier engeweiht werden. An ihr sprachen der Vizegemeindepräsident Heinz Bösiger, als Vertreter der Erziehungsdirektion Dr. Max Keller und der Präsident der Stiftung Dr. Max Jufer.
Max Jufer wurde später durch Samuel Hermann abgelöst, der 1998 den Museumsbetrieb auf neue Beine stellte, indem er periodische Sonderausstellungen einführte und so das Museum in der regionalen Bevölkerung besser verankerte.
Rechtzeitig zum Stadtjubiläum 1150 Jahre Langenthal im Jahr 2011 gestaltete der Kurator Beat Gugger das dritte Geschoss zur dauerhaften Ausstellung über die Ortsgeschichte um. Das Parterre und der 1. Stock bieten Raum für Sonderausstellungen.
Weiteführende Literatur
25 Jahre Museum Langenthal, 1984-2009. Heimatblätter, 2010
Dieser Text wurde von Langenthals ehemaligem Stadtchronisten Simon Kuert verfasst.
Bild:
Sonderausstellung: Langenthal in schwieriger Zeit (1933-1945) von Rudolf Baumann.