Mumenthaler-Sägesser Friedrich, Alchimist und Zollverwalter
Friedrich wurde am 3. März 1700 geboren. Als Sohn des Arztes Friedrich Mumenthaler (1677-1736) und der Margaretha Witschy. Friedrichs Brüder waren Friedrich Felix Mumenthaler-Andres, der Apotheker (getraut 1710), und der andere, Johann Georgius Mumenthaler–Geiser (1704-1780), folgte dem Vater im Arztberuf. Friedrich begab sich Friedrich zunächst in Kriegsdienste. Von ihm ist bekannt, dass er im Regiment von Hieronymus von Erlach österreichische Kriegsdienste leistete. Er wurde dort Hauptmann. Nach seiner Rückkehr nach Langenthal wurde er Zollverwalter und Seckelmeister. Friedrich liess 1748 das Zollhaus (heute Museum) bauen. Nach seiner Heirat mit Elisabeth Sägesser, erstellte er das Landgut „Sonnenberg“, im Bloacker, am Bohärdli (heute nicht mehr erhalten, von Wald überwuchert). Friedrich war im Ausland bekannt als „Herr von Sonnenberg und Friedau“. Unter diesem Decknamen gab er seine alchimistischen Studien heraus. Er experimentierte auf dem Sonnenberg und, man erzählte sich noch 100 Jahre später, dass dort gezaubert worden sei. Friedrich wollte aus chemischen Vorgängen neue Erkenntnisse für das Funktionieren der Natur gewinnen. Im 18. Jahrhundert war das im christlichen Obrigkeitsstaat eine gefährliche Sache, die Pfarrer duldeten nicht, dass einer „dem Herrgott ins Handwerk pfuscht“. Er hätte ja herausfinden können, dass die Schöpfung anders entstanden ist, als so wie es in der Bibel beschrieben ist! Er übertrug die Zollverwaltung seinem Sohn Johann Jakob (1733-1820), dem Erzieher von Johann David Mumenthaler, dem Sohn des Optikers und Naturforschers Hans Jakob Mumenthaler-Bär. Der ältere Sohn Friedrich (1723-1809) wurde zum berühmten Langenthaler Gemeindeammann. Vater Friedrich Mumenthaler starb 1777.
Literatur
Martha Meyer Salzmann, Langenthaler Handwerksärzte und Apotheker im 18. Jahrhundert, Langenthaler Heimatblätter 1984
Dieser Text wurde vom ehemaligen Langenthaler Stadtchronisten Simon Kuert zusammengestellt.