Ischi Hans, Gemeindepräsident
Hans Ischi war der zweite hauptamtliche Gemeindepräsident von Langenthal. Am 9. März 1914 wurde er als Burger von Rumisberg in der Post Oschwand geboren. Der Vater war Posthalter im Dorfe Cuno Amiets.
Hans wurde Primarschüler auf der Oschwand und Sekundarschüler in Herzogenbuchsee. Das Gymnasium besuchte er in Burgdorf, wo er die Maturität bestand. Anschliessend studierte er an der Universität Bern und verliess die Hochschule 1940 mit dem Patent als Bernischer Notar.
Nach dem Studium arbeitete er zunächst bei der Eidgenössischen Militärversicherung, bis er dann 1941 das Notariatsbüro Müller im damaligen Leuebrüggli übernahm. Bereits 1943 wählte ihn die Bevölkerung des Amts Aarwangen als Mitglied der damaligen BGB zum Regierungsstatthalter des Amtsbezirks. 1952 wurde er als Nachfolger von Walter Morgenthaler zum Gemeindepräsident von Langenthal gewählt. Am 1. Januar 1953 trat er sein Amt an. Er diente der Gemeinde 26 Jahre in dieser Funktion und er erhielt bei seinem Rücktritt 1978 zusammen mit seiner Frau das Ehrenbürgerrecht der Stadt Langenthal. Das Dorf erlebte in seiner Amtszeit eine starke Entwicklung und wuchs von 9000 Einwohnern 1953 auf 13226 Einwohner 1978.
In seiner Amtszeit entstand der neue Bahnhof, das Postgebäude, zahlreiche Strassensanierungen und der Uebergang von Kohlegas auf Erdgas. Ebenfalls war er als Gemeindepräsident massgeblich an den Neubauten der Primarschulanlagen Hard und Elzmatte beteiligt, ebenso des Seminars und des Gymnasiums. Er förderte zudem den Umbau des Regionalspitals.
Im Kanton Bern trug er als Grossrat politische Mitverantwortung. Er wirkte als Bernischer Grossrat während drei Leigislaturperioden (1962-1974). Hans Ischi präsidierte auch die bernische Staatswirtschaftskommission.
Literatur:
Langenthaler Heimatblätter 2001
„Vom Dorf zur Stadt“
Dieser Text wurde vom ehemaligen Langenthaler Stadtchronisten Simon Kuert zusammengestellt.
Bild:
Hans Ischi
Gemeindepräsident von 1953-1978