Gewerbe auf dem Wuhrplatz
Der Langenthaler Wuhrplatz muss im Mittelalter ein lebendiges Gewerbegebiet gewesen sein. Das haben Rettungsgrabungen des kantonalen Archäologischen Diensts ergeben. Wahrscheinlich war das Gebiet auch schon viel früher besiedelt. Die Archäologen fanden auch römische Ziegel und Kleinfunde. Das lässt vermuten, dass die Kraft der Langete - der Fluss durch Langenthal - seit langer Zeit vom Menschen genutzt werde.
Aus der mittelalterlichen Zeit fanden die Fachleute Pfosten von Holzhäusern und von Werkgruben, sogenannten Grubenhäusern. Das sind in die Erde versenkte Häuser, die etwa als Webkeller dienten. In einigen Gruben sind Teile der Wandverkleidungen aus Rutengeflecht erhalten.
In den untersten Schichten kamen durch Luftabschluss konservierte Holzpfähle zum Vorschein, die möglicherweise zu einer älteren Siedlung gehören. Mit der Radiokarbonmethode wollen die Fachleute nun das genaue Alter dieser Pfähle bestimmen.
(Nach: Medienorientierung des Archäologischen Dienstes vom 23. Januar 2010)
Vgl. dazu:
Informationen des Archäologischen Dienst des Kantons Bern auf dieser Webseite:
„Archäologie in Langenthal“.
Literatur
Ramstein/Hartmann 2008
Marianne Ramstein und Chantal Hartmann, Langenthal, Unterhard. Gräberfeld und Siedlungsreste der Hallstatt- und Latènezeit, der römischen Epoche und des Frühmittelalters. Bern 2008.
412 S.; Fr.75.–; ISBN 978-3-907663-13-4. Zu beziehen im Buchhandel oder beim Verlag Rub Media: buch@rubmedia.ch
Glauser/Bacher/Cueni 2005
Kathrin Glauser, René Bacher und Andreas Cueni, Langenthal, Kirchenfeld/Geissbergweg. Rettungsgrabungen 2000-04: latènezeitliches Brandgrab und römischer Gutshof. Archäologie im Kanton Bern 6A, 225–231.
685 S.; Fr. 83.–; ISBN 3-907663-04-7. Zu beziehen beim ADB: adb@erz.be.ch