Geissberg

Seit 1823 ist bekannt, dass sich im Bereich der Kirche Langenthal römische Gebäude finden. Beim Bau des Kirchgemeindehauses wurden 1955/56 Reste freigelegt, die zu einem römischen Bad gehören könnten.

In den Jahren 2000 bis 2007 wurden in zahlreichen Grabungskampagnen verschiedene römische Gebäudereste, Gräben und Spuren untersucht. Ein nur noch im Fundamentbereich erhaltenes Gebäude kann auf Grund von «Hammerschlag», kleinen Eisensplittern die beim Schmieden entstehen, als römische Schmiedewerkstatt interpretiert werden.

Zahlreiche Pfostengruben weisen darauf hin, dass viele der römischen Gebäude aus Holz bestanden: Nur die wichtigen Häuser, zum Beispiel das Hauptgebäude eines Gutshofs, wurden aus Stein errichtet. Zwischen den römischen Befunden am Geissberg konnte auch ein spätlatènezeitliches Grab untersucht werden. Es deutet darauf hin, dass hier schon in vorrömischer Zeit eine Siedlung bestand.
 

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Literatur

Ramstein/Hartmann 2008
Marianne Ramstein und Chantal Hartmann, Langenthal, Unterhard. Gräberfeld und Siedlungsreste der Hallstatt- und Latènezeit, der römischen Epoche und des Frühmittelalters. Bern 2008.
412 S.; Fr.75.–; ISBN 978-3-907663-13-4. Zu beziehen im Buchhandel oder beim Verlag Rub Media: buch@rubmedia.ch
 
Glauser/Bacher/Cueni 2005
Kathrin Glauser, René Bacher und Andreas Cueni, Langenthal, Kirchenfeld/Geissbergweg. Rettungsgrabungen 2000-04: latènezeitliches Brandgrab und römischer Gutshof. Archäologie im Kanton Bern 6A, 225–231.
685 S.; Fr. 83.–; ISBN 3-907663-04-7. Zu beziehen beim ADB: adb@erz.be.ch


Bild:
Langenthal, Geissbergweg 2000. Latènezeitliche Urne mit auf dem Scheiterhaufen verbrannten menschliche Knochen. Die anthropologische Untersuchung (A. Cueni) weist sie einer 25 bis 34-jährigen Frau zu. Zwei Eisenfibeln datieren das Grab in die Spätlatènezeit (LT D, 2./1. Jh. v. Chr.)
Bild: Latènezeitliche Urne mit auf dem Scheiterhaufen verbrannten menschliche Knochen