Wuhrplatz

Die Neugestaltung des Wuhrplatzes führte in den Jahren 2009/10 zu einer weiteren Grossgrabung in Langenthal. Hier gelang es erstmals, Zeugen des mittelalterlichen Dorfes zu fassen. Im 13./14. Jahrhundert lag hier ein Siedlungsteil, der sich durch eine Reihe von Grubenhäusern auszeichnete. Spuren von Webstühlen belegen handwerkliche Tätigkeiten. Ein kanalisierter Arm der Langete wurde wohl gewerblich genutzt.

Dank einem Brand in einem der Grubenhäuser lassen sich Aussagen über die Konstruktion dieser halb in den Boden eingetieften Bauten machen. Die Wände waren mit Flechtwerk gestützt und mit Lehm verstrichen respektive abgedichtet. Durch die spätere Nutzung als Wässermatten und Langetegeschiebe wurden die mittelalterlichen Gebäude vor der Zerstörung durch jüngere, neuzeitliche Gewerbebauten geschützt.


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Literatur

Ramstein/Hartmann 2008
Marianne Ramstein und Chantal Hartmann, Langenthal, Unterhard. Gräberfeld und Siedlungsreste der Hallstatt- und Latènezeit, der römischen Epoche und des Frühmittelalters. Bern 2008.
412 S.; Fr.75.–; ISBN 978-3-907663-13-4. Zu beziehen im Buchhandel oder beim Verlag Rub Media: buch@rubmedia.ch

Glauser/Bacher/Cueni 2005
Kathrin Glauser, René Bacher und Andreas Cueni, Langenthal, Kirchenfeld/Geissbergweg. Rettungsgrabungen 2000-04: latènezeitliches Brandgrab und römischer Gutshof. Archäologie im Kanton Bern 6A, 225–231.
685 S.; Fr. 83.–; ISBN 3-907663-04-7. Zu beziehen beim ADB: adb@erz.be.ch


Bild:
Langenthal, Wuhrplatz 2009. Grubenhaus mit Eckposten. Entlang der Grubenwände sind teilweise noch die Löcher der stehenden Hölzer der Flechtwand zu erkennen.
Bild: Grubenhaus mit Eckposten