Eine Gemeinde entsteht
Das Jahr 1444 steht in der Geschichte der Eidgenossenschaft für die Niederlage der Schweizer bei St. Jakob an der Birs gegen ein österreichisch-französisches Heer. Ob auch Langenthaler unter der Berner Fahne kämpften, wissen wir nicht.
In der Geschichte des Dorfes hat das Jahr 1444 einen besondern Glanz. Aus diesem Jahr stammt die älteste Originalurkunde des Burgerarchivs.
Nachdem 1406 Bern die Landgrafschaft übernommen hatte und Langenthal Teil der Grafschaft Wangen geworden war, begannen die Gemeinden sich vermehrt gegenüber den lokalen Grundherrn zu wehren. In der Urkunde von 1444 wehren sich die Langenthaler für ihre Freiheiten, die Freiheit, ihre Matten frei wässern zu dürfen, die Freiheit, in den Wäldern frei Holz hauen zu dürfen und auch in der Langete frei fischen zu dürfen.
Es spiegelt sich in dieser Urkunde, wie J.R.Meyer meint, erstmals etwas wie ein „Gemeindebewusstsein, welches sich dann in jahrhundertelangem Kampf entwickeln und durchsetzen muss“.
Literatur:
J.R.Meyer: Zwei Urkunden zur Geschichte Langenthals, Langenthal 1961
Dieser Text wurde von Langenthals ehemaligem Stadtchronisten Simon Kuert verfasst.
Bild: Ausschnitt aus der Urkunde von 1444. Burgerarchiv Langenthal