Erstmals wird ein Sozialdemokrat Gemeindepräsident

1978

Seit sich in Langenthal 1918 mit Blick auf die erste Parlamentswahl 1919 das Parteienwesen formierte, stand der Gemeinde stets ein Mann aus der BGB (Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei), bzw. SVP vor. Von 1919 bis 1925 war es Notar Paul Spycher, ihm folgte Ernst Geiser-Kohler, welcher nach nur drei Jahren im Amt verstarb. Sein Nachfolger wurde 1935 der erste hauptamtliche Gemeindepräsident Walter Morgenthaler. Er blieb bis 1952 im Amt, ihn löste Walter Ischi ab. Dieser prägte das Gemeinwesen 26 Jahre.

Um seine Nachfolge bewarben sich 1978 nun erstmals Kandidaten aus den drei grossen Langenthaler Parteien. Walter Meyer von der SP, Kurt Leiser von der SVP und Heinz Stucker von der FDP. Nach einem langen und intensiven Wahlkampf schwang der Sozialdemokrat Walter Meyer im ersten Wahlgang vom 28. Mai 1978 mit 2065 Stimmen oben aus. Ihm folgte Kurt Leiser von der SVP mit 1788 Stimmen. Bei einer Wahlbeteiligung von 69% schied der freisinnige Kandidat Heinz Stucker (1513 Stimmen) aus.

Im zweiten Wahlgang vom 11. Juni wurde mit Walter Meyer, Burger von Schoren, erstmals ein Sozialdemokrat Gemeindepräsident von Langenthal. Er erhielt bei einer Stimmbeteiligung von 63% 2726 Stimmen. Auf Kurt Leiser entfielen 2319 Stimmen.

Walter Meyer blieb 18 Jahre im Amt.


Dieser Text wurde von Langenthals ehemaligem Stadtchronisten Simon Kuert verfasst.


Bild:
1995 übergibt der abtretende Walter Meyer das Amt an Hans-Jürg Käser.

Walter Meyer und Hans-Jürg Käser